Federkerne und Federn
Bei hochwertigen Möbelstücken und traditionell restaurierten oder gefertigten Möbeln, kommen Federn und Federkerne zum Einsatz. Es gibt grundsätzliche Unterschiede bei den verschiedenen Varianten:
- Bonell-Federkerne
- Zylinderfederkerne
- Federböden/Federkörbe
- Sitzfedern, Lehnenfedern
- Nosag-Federn/Wellenfedern
Bonell-Federkern
Hierbei handelt es sich um maschinell hergestellte Federkerne. Bonell-Federkerne (auch Bonellfederkerne) werden auf Maß aus Taillendruckfedern hergestellt. Die einzelnen Federn sind an den oberen und unteren Federringen durch Spiralfederzüge miteinander verbunden. Es werden größere Federn verbaut, wodurch weniger Federn zum Einsatz kommen, wobei jedoch die dadurch entstehenden Zwischenräume überbrückt werden müssen. Oben und unten wird ein Drahtrahmen als Abschluss eingesetzt. Durch die Bauweise sind Bonell-Federkerne eher geräuschlos und flächenelastisch. Die Drahtstärke variiert zumeist von ca. 2,0 mm bis 2,5 mm.
Ein Nachteil ist, dass durch die maschinelle Fertigung nicht jedes Maß gefertigt werden kann, denn dieses hängt von der Anzahl und der Art der verwendeten Federn ab. Dafür ist der Bonell-Federkern durch die maschinelle Herstellung aber kostengünstiger.
Zylinderfederkern
Die Fertigung von Zylinderfederkernen erfolgt noch handwerklich und ist auch auf Maß. Sie bestehen aus oberflächenveredelten zylindrischen ineinander gedrehten Stahlfedern, die zu einer Federungseinheit verbunden sind. Hier kann der obere und untere Abschluss des Federungssystems durch einen Bandstahlrahmen verstärkt werden. Typisch haben hier die Zylinderfedern eine Drahtstärke von 1,3 mm bis zu 1,8 mm.
Der Vorteil bei Zylinderfederkernen ist die Möglichkeit der passgenauen Form und variablen Aufbauweise, da sie nach Maß und für jeden Auftrag individuell gefertigt werden.
Sitz- und Lehnenfedern
Sitzfedern und Lehnenfedern sind einzelne Federn, die mit Fäden im Sitz- bzw. Lehnenbereich fixiert werden müssen. Sie bestehen aus einem Metalldraht, der zu einer Feder gedreht wird. Hier spricht man von einer klassischen Polsterung.
Lehnenfedern
Die Lehnenfedern haben üblicherweise eine Drahtstärke von 2,5 mm bis 2,8 mm, mit vier bis sieben Windungen des Drahts. Je mehr Windungen eine Feder hat, desto höher wird sie. Ein stärkerer Draht erhöht die Festigkeit.
Lehnenfedern sollen weicher sein und werden aus einem dünneren Draht mit meist wenig Windungen gefertigt.
Sitzfedern
Bei Sitzfedern variiert die Drahtstärke von 3,4 mm bis 4,0 mm und die Windungen können vier bis zehnfach sein.
Sitzfedern sollen üblicherweise eine höhere Festigkeit haben, um den Sitzkomfort zu erhöhen. Zudem sind Sitzpolster oft dicker als Lehnen. Deswegen werden Sitzfedern aus einem stärkeren Draht mit mehr Windungen gefertigt.
Federböden / Federkörbe
Ein Federboden oder auch Federkorb wird aus Kegelfedern gefertigt. Diese sind durch Verbindungsklammern auf Tragbändern miteinander verbunden. Kettenglieder an den oberen Ringen der Außenfedern stellen die Festigkeit her. Durch die Bauweise sind sie leicht gewölbt und fallen zu den Seiten ab. Sie werden oft zur Unterfederung bei Stühlen genutzt.
Nosag-Federn / Wellenfedern
Bei modernen und hochwertigen Möbeln werden als Unterfederung meistens Nosag-Federn (auch Wellenfedern oder Stahlwellenfedern genannt) eingesetzt. Alternativ zu Federkerne oder Sitzgurten. Eine Nosag-Feder wird aus Stahldraht gefertigt und in Wellenform gebracht. Solche Unterfederungen müssen mit Federleinen/Jute oder Filz abgedeckt werden.